Der Lechweg
vom sprudelnden Ursprung bis zum rauschenden Wasserfall 💦🏔️🌲
Erleben Sie eine der schönsten Weitwanderungen Europas, den legendären Lechweg! Entlang des letzten Wildflusses der Alpen führt Sie dieser Weg auf rund 125 Kilometern durch drei Regionen und zwei Länder, vom türkisblauen Formarinsee in Vorarlberg 🇦🇹 bis ins bayerische Füssen 🇩🇪. Jede Etappe erzählt ihre eigene Geschichte von unberührter Natur, gelebter Tradition und dem unvergleichlichen Gefühl von Freiheit. 🌿
Ihre Wanderreise beginnt am idyllischen Formarinsee, wo das klare Quellwasser des Lechs seinen Ursprung nimmt 💧. Von dort folgen Sie dem jungen Fluss durch saftig grüne Almwiesen 🌾, über schmale Holzbrücken 🌉 und vorbei an tosenden Wasserfällen 🌊. Der Duft von Bergblumen 🌸 liegt in der Luft, während majestätische Gipfel die Szenerie umrahmen ⛰️. Immer wieder öffnen sich spektakuläre Panoramablicke auf das Lechtal, ein Paradies für Naturfreunde und Fotografen 📸.
Unterwegs erwarten Sie charmante Bergdörfer wie Lech, Holzgau oder Elbigenalp 🏘️, wo die Zeit stillzustehen scheint. Probieren Sie regionale Spezialitäten 🧀🥨, lassen Sie sich ein kühles Getränk auf einer sonnigen Almhütte schmecken ☀️🍺 und genießen Sie die herzliche Gastfreundschaft der Alpenbewohner. Ein besonderes Highlight: die Hängebrücke bei Holzgau, die spektakulär über eine 200 Meter tiefe Schlucht führt. Nervenkitzel garantiert! 🌉😮
Mit jedem Kilometer verändert der Lech sein Gesicht. Vom wilden Bergbach zum breiten, glitzernden Fluss. In Füssen schließlich endet Ihre Reise dort, wo der Lech in den Forggensee mündet und sich das Märchenschloss Neuschwanstein in der Ferne erhebt 🏰💙. Ein magischer Abschluss einer unvergesslichen Wanderung.
Ob im Frühling, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen 🌼, im Sommer mit erfrischenden Bädern im Lech 💦 oder im goldenen Herbst 🍂, der Lechweg begeistert zu jeder Jahreszeit. Trittsicherheit ist gefragt, doch jeder Schritt lohnt sich: für atemberaubende Aussichten, stillen Naturgenuss und dieses unvergleichliche Gefühl, mit jedem Atemzug ein Stück Freiheit zu spüren 🕊️🥾.
Anreise nach Lech am Arlberg
Anreise mit der Bahn
Sollten Sie mit der Bahn anreisen, dann fahren Sie bis zum Bahnhof in Langen am Arlberg. Von dort aus nehmen Sie die Buslinie 750 nach Lech. Ein Ticketautomat für die Busfahrt befindet sich im Bahnhofsgebäude. Steigen Sie in Lech am Arlberg bei der Bushaltestelle Rüfiplatz aus. Der Bus fährt stündlich und die Fahrt dauert ca. 23 Minuten. Von dort aus sind es ja nach Hotel ungefähr 500 Meter zu Fuß bis zum Hoteleingang.
Anreise mit dem Auto
Falls Sie mit dem eigenen Fahrzeug anreisen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder parken Sie das Fahrzeug in Lech am Arlberg direkt am Hotel oder Sie stellen das Fahrzeug in Füssen ab und können so nach der Wanderung am nächsten Tag gemütlich nach Hause fahren. Falls Sie die Anreise direkt nach Lech am Arlberg zum Hotel planen und dort das Fahrzeug parken möchten, bitten wir um vorherige Absprache. In beiden Fällen fahren Sie mit den Buslinien 100 und 110 von Füssen nach Lech oder umgekehrt. Die Fahrt dauert je nach Tageszeit ca. 3 Stunden. In Reutte müssen Sie umsteigen und hier sollte vorab geprüft werden, welche die optimale Fahrtzeit ist, damit die Umsteigezeit in Reutte gering gehalten werden kann. Die Buslinie 110 fährt maximal bis zur Bushaltestelle Schlosskopf. Von dort aus können Sie die zusätzlichen 700 Meter mit den Ortsbussen 701, 704 oder 709 zum Rüfiplatz fahren.
In Lech am Arlberg angekommen
Bringen Sie das Gepäck zum Hotel und melden Sie sich an. Je nach Tageszeit bzw. Ankunft, nehmen Sie die Gästekarte „Lech Card“ in Empfang. Anschließend gehen Sie zur Rüfikopfbahn und erkunden den Panoramaberg Rüfikopf. Die Bahn fährt im 30 Minuten Takt, zu jeder vollen und halben Stunde im Sommer bis 17:30 Uhr und in den Sommermonaten Juli & August an jedem Freitag sogar bis 21:30 Uhr. Oben auf 2.350 Höhenmeter angekommen gibt es viele schöne Möglichkeiten Ihre Auszeit auf dem Lechweg zu starten. Egal ob Sie die Aussicht auf der Panoramaplattform genießen, Ihre erste kurze Bergwanderung machen oder einfach nur einen Kaiserschmarrn im Rüfikopf Panoramarestaurant schlemmen. Am Abend lohnt sich ein Besuch im Restaurant Hus Nr 8 auf jeden Fall (Bitte unbedingt vorab einen Platz reservieren).
Hotelbeispiel: Hotel Lärchenhof
Vom Formarinsee nach Lech am Arlberg
Die Wanderung vom Formarinsee nach Lech zählt zu den schönsten Etappen des Lechwegs und führt durch eine beeindruckende Alpenlandschaft, in der Wasser, Fels und Weite auf besondere Weise miteinander harmonieren.
Mit der Wanderbus-Linie 707 gelangen Sie, etwa um 8:22 Uhr, 9:25 Uhr oder später, bequem vom Rüfiplatz in Lech bis zur Endstation Formarinsee auf 1.793 Metern. Die Fahrt kostet regulär 25 € pro Person, ist jedoch mit der Lech Card inkludiert. Oben, am Beginn des Lechwegs, erwartet Sie ein eindrucksvolles Naturerlebnis. Ein kurzer Abstecher über den Güterweg hinauf zum See lohnt sich und ist Pflicht. Der türkisblau schimmernde Formarinsee liegt ruhig eingebettet zwischen den schroffen Gipfeln der Lechtaler Alpen. Ein Panorama, das zum Innehalten und Genießen einlädt.
Nach einer kleinen Rast kehren Sie zur Bushaltestelle zurück und folgen dem Weg Richtung Alpe Formarin. Dort zweigt ein Wiesenpfad nach rechts ab und führt vorbei am Steinbock-Denkmal, das an die erfolgreiche Wiederansiedelung des Steinwilds seit 1958 erinnert. Mit etwas Glück können Sie hier eine der größten Steinbock-Kolonien Europas beobachten.
Im Frühjahr, nach der Schneeschmelze, sprudeln zahlreiche Quellen im Lechquellgebiet direkt neben dem Weg. Das leise Murmeln des Wassers begleitet Sie durch weite Almwiesen, vorbei an uralten, vom Wetter gezeichneten Kalksteinblöcken die stille Zeugen vergangener Zeiten. Bald gesellt sich der Formarinbach zu Ihrer Wanderung. Er vereint sich mit dem Spullerbach und hier entsteht der junge Lech, der Sie fortan talwärts begleitet. Über hölzerne Stege und kleine Brücken führt der Weg weiter, während das klare Bergwasser rauschend und glitzernd neben Ihnen fließt.
Vorbei am idyllisch gelegenen Älpele erreichen Sie den Ortsteil Zug, wo sich am Fischteich eine gemütliche Einkehr anbietet. Beim Restaurant Fischerwirt gibt es frischen Fisch vom Grill inklusive. Nutzen Sie nach der kurzen Pause die Lech Card und fahren Sie mit der Zugbergbahn zur Balmalp auf 2.100 Meter und staunen Sie über den Panoramablick. Nach der entspannten Abfahrt folgen Sie dem Lechuferweg über die Parzelle Tannberg bis nach Lech am Arlberg, das malerisch inmitten grüner Wiesen und umgeben von imposanten Gipfeln liegt. Auf dem Weg können Sie die Lech Card nochmal ausnutzen und kurz im Waldschwimmbad abkühlen. Unbedingt ein kleines Handtuch und Badesachen ins Handgepäck einplanen.
Die rund 14 Kilometer lange Strecke (etwa 5 Stunden reine Gehzeit) bietet ein eindrucksvolles Naturerlebnis und eine harmonische Verbindung aus alpiner Ruhe, klarer Bergluft und der faszinierenden Geschichte des jungen Lech, der hier seine Reise in die weite Welt beginnt.
Hotelbeispiel: Hotel Lärchenhof
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Lech am Arlberg nach Lechleiten (Warth)
Diese Etappe des Lechwegs führt Sie von Lech am Arlberg nach Lechleiten, einem malerischen Ortsteil oberhalb von Warth. Die Route verläuft größtenteils oberhalb der Lechschlucht und bietet eindrucksvolle Ausblicke auf den jungen Fluss, der sich tief unten durch das Tal schlängelt.
Vom Ortszentrum Lech aus führt der Weg zunächst durch den Weiler Stubenbach. Hier öffnen sich immer wieder wunderschöne Panoramablicke auf das Lechtal und die umliegenden Gipfel. Über schmale Pfade und Forstwege wandern Sie weiter in Richtung Grenztobel, der natürlichen Grenze zwischen den Gemeinden Lech und Warth. Unterwegs überqueren Sie mehrere kleine Gebirgsbäche, die sich glitzernd über Steine und Wurzeln ihren Weg ins Tal bahnen.
Ein kurzer Abstecher zur Bodenalpe lohnt sich besonders für eine Rast inmitten unberührter Berglandschaft. Ansonsten folgt der Weg einem Forstweg, der hoch über dem Lech entlangführt, bis Sie zu einer hölzernen Brücke gelangen. Diese überquert – mit Stahlseilen gesichert – den Fluss, der hier besonders wild und kraftvoll wirkt.
Anschließend steigt der Pfad leicht an und führt durch den duftenden Höhenwald bergauf in Richtung Warth auf rund 1.500 Metern. Schon am Ortseingang empfängt Sie der idyllische Seebachsee, dessen klare Wasserfläche sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Gleich daneben lädt die höchstgelegene Sennerei und Metzgerei Vorarlbergs, die „Wälder Metzge“, zu einer köstlichen Pause mit regionalen Spezialitäten ein.
Im Ortskern von Warth zeugen das Walserhus und die Kirche St. Sebastian von der traditionsreichen Handwerkskunst und Geschichte der Walser, die diese Region seit Jahrhunderten prägt. Von hier aus führt der Lechweg weiter nach Lechleiten, wo sich der Blick weit über das obere Lechtal und die Allgäuer Alpen öffnet – ein würdiger Abschluss dieser abwechslungsreichen Etappe.
Die Strecke von Lech nach Lechleiten ist etwa 15 Kilometer lang und in rund 4 bis 5 Stunden gut zu bewältigen. Sie bietet eine eindrucksvolle Kombination aus Bergwald, Schluchtenlandschaft und kulturellen Einblicken in das Leben der Walserdörfer am Arlberg.
Hotelbeispiel: Berggasthaus Alpenrose
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Lechleiten (Warth) nach Holzgau
Die ursprüngliche Walserdörfer lassen Sie hinter sich und folgen dem Lechweg von Lechleiten über Steeg bis nach Holzgau durch abwechslungsreiche Landschaften und entlang des türkisblauen Lech, der hier sein Tal bereits deutlich geformt hat. Sie befinden sich nun auf Tiroler Boden und haben einen herrlichen Blick auf das Lechtal. Der Panoramaweg führt hoch über dem Tal in Richtung Steeg, und immer wieder blitzt tief unten das magische Türkis des Lechs zwischen Bäumen und Felsen hervor.
Auf der ehemaligen Bundesstraße windet sich der Weg in sanften Serpentinen talwärts. Kaum zu glauben, dass hier bis Anfang der 1980er Jahre der gesamte Transitverkehr verlief. Heute erobert sich die Natur diesen stillen Abschnitt Stück für Stück zurück. Unten angekommen, folgen Sie dem Weg entlang des Lechufers bis in den Ort Steeg. Hier bietet sich eine wohlverdiente Pause in der Naturkäserei Sojer an, wo köstliche regionale Produkte hergestellt werden. Wer seinen Muskeln etwas Gutes tun möchte, findet Entspannung im Erlebnisbad Aqua Nova.
Von Steeg führt der Lechweg weiter über einen Feldweg in Richtung Hägerau. Beim wildromantischen Wasserfall lädt eine kleine Kneippanlage zum Wassertreten und Verweilen und erfrischenden Genuss an warmen Tagen ein.
Entlang des Jochwegs wandern Sie schließlich weiter nach Holzgau, das mit seinen kunstvoll bemalten Fassaden begeistert. Die Lüftlmalereien aus dem Spätbarock schmücken viele der alten Häuser und erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten: von Schutzheiligen, Handwerk, bäuerlichem Alltag und Jagdszenen. Sie verleihen dem Ort eine besondere Atmosphäre und machen Holzgau zu einem kulturellen Höhepunkt des Lechwegs.
Die Etappe von Lechleiten nach Holzgau ist rund 17 Kilometer lang und in etwa 5 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie verbindet beeindruckende Natur, Tiroler Tradition und lebendige Geschichte. Ein abwechslungsreicher Wegabschnitt für alle, die den Lech in all seinen Facetten erleben möchten.
Hotelbeispiel: Posthotel Lechtal
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Holzgau nach Elbigenalp
Gleich zu Beginn lockt eines der bekanntesten Bauwerke der Region: die imposante Hängebrücke Holzgau. Mit einer Länge von rund 200,5 Metern und einer Höhe von 110 Metern überspannt sie die beeindruckende Höhenbachschlucht – ein Highlight für alle, die schwindelfrei sind. Der Original-Lechweg führt nicht über die Brücke, sondern durch das wildromantische Höhenbachtal. Auf dem Rückweg gelangen Sie automatisch zur Brücke und wer möchte, kann die Brücke queren und den Blick in die Tiefe wagen. Für die Nutzung der Brücke wird um eine Zahlung von 2 € pro Person gebeten. Diese dient dem Erhalt des Bauwerks und kann passend in bar in die Kassensäule am Brückeneingang eingeworfen werden. Ein kleiner Beitrag, der Großes bewirkt.
Wer auf der Originalroute bleibt, wandert gemütlich in das Höhenbachtal hinein, vorbei am Simmswasserfall bis zum Café Uta, das zu einer kurzen Rast einlädt. Von dort führt ein Wanderweg hinauf zur Schigge, einem kleinen Landschaftsjuwel mit Holzstegen, auf denen Sie durch die unberührte Natur weiter in Richtung Stockach gehen.
Von Stockach verläuft der Weg über einen Steig hinauf in den Benglerwald. Kurz vor dem Waldrand zweigt der Lechweg zur Talstation der Jöchelspitzbahn ab. Die Seilbahnfahrt ist in der Gästekarte Lechtal Aktiv Card enthalten und kostenlos. Nahe der Bergstation befindet sich das Gipfelkreuz Lachenkopf und das Lechtaler Bergheumuseum, das eindrucksvoll die mühsame Arbeit und das einfache Leben der Tiroler Bergbauern dokumentiert. Auf dem Abschnitt vom Benglerwald bis zum Seesumpf empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zum Modertal-Wasserfall, der in einer engen Felsschlucht tosend in die Tiefe stürzt. Ein geheimnisvoller Ort, um den sich viele Sagen ranken.
Am Seesumpf führt der Weg rechter Hand wieder in den Wald. Nach kurzer Gehzeit erreichen Sie eine kleine Kapelle, bevor der Pfad hinunter nach Bach führt. Von Bach nach Elbigenalp folgt der Lechweg dem Flussufer auf einem angenehmen, ebenen Wanderweg. Etwa drei Kilometer lang verläuft dieser letzte Abschnitt in unmittelbarer Nähe des Lechs, begleitet vom Rauschen des Wassers und dem Blick auf die umliegenden Berge. Um ins Ortszentrum von Elbigenalp zu gelangen, verlassen Sie den Hauptweg und folgen der ausgeschilderten Zuwegung ins Dorf.
Nach der Ankunft in Elbigenalp, dem kulturellen Herzen des Lechtals, empfiehlt sich ein abendlicher Besuch im Restaurant zur Geierwally. Das gemütliche Haus ist nach der legendären „Geierwally“ benannt, jener Lechtalerin, deren Lebensgeschichte durch Roman und Theater weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt wurde. In traditioneller Atmosphäre genießen Sie hier regionale Spezialitäten, liebevoll zubereitet aus frischen Zutaten aus dem Lechtal. Ein besonderes Erlebnis bietet der Montagabend mit dem beliebten „Kochen am offenen Herd“. In der urigen Gaststube befindet sich ein großer Holzherd, umgeben von alten Pfannen und Küchenutensilien. Mit viel Schwung, Humor und Herzblut führt das Team durch ein mehrgängiges Menü. Ein Abend voller Genuss, Geschichten und Charme. Dabei erfahren Sie auch Wissenswertes über den Lechtaler Dialekt und die kulinarischen Traditionen der Region, echte Erlebnisgastronomie, wie man sie nur hier findet.
Da die Plätze begrenzt sind, wird eine Reservierung im Voraus empfohlen. So lässt sich der Wandertag auf dem Lechweg in Elbigenalp mit einem besonderen kulinarischen Highlight ausklingen.
Die Etappe von Holzgau nach Elbigenalp ist rund 16 Kilometer lang und in etwa 5 bis 6 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie vereint eindrucksvolle Naturerlebnisse, kulturelle Einblicke und stille Momente am Wasser. Eine der vielseitigsten Passagen des Lechwegs.
Hotelbeispiel: Hotel Stern
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Elbigenalp nach Elmen
Von Elbigenalp führt Sie die Zuwegung zunächst wieder hinunter zum Lech, wo Sie auf den Hauptweg zurückkehren. Entlang des türkisblauen Wildflusses wandern Sie gemütlich talauswärts und überqueren rechterhand eine Brücke, die Sie nach Grießau führt. Hier folgen Sie einem Pfad, der durch Wiesen und kleine Auwälder verläuft und schließlich in einen Feldweg mündet. Der Weg führt Sie weiter immer entlang des Lechs, vorbei an Schotterbänken, auf denen sich häufig Wasservögel beobachten lassen, bis zum Freischwimmbad Häselgehr. Eine kleine Besonderheit hier ist der künstlich angelegte Bachlauf mit schwefelhaltigem Wasser, der durch die Anlage fließt, eine wohltuende Erfrischung an warmen Sommertagen. Mit der Gästekarte kostet es nur 1,- € pro Person/Tag.
Im Ort Häselgehr lohnt sich ein Blick in die beeindruckende Pfarrkirche St. Martin, die im reinen Nazarenerstil gestaltet ist. Besonders auffällig sind die mit Messingblech verkleideten Wände, in die die Konturen von Heiligen eingeprägt und anschließend farbig bemalt wurden. Ein einzigartiges Kunstwerk im Alpenraum.
Wer das Element Wasser einmal aus einer anderen Perspektive erleben möchte, kann sich in Häselgehr an „Wildwassersport Lechtal – Fun Rafting und Canyoning“ wenden und einen Teil des Lechwegs auf dem Wasser zurücklegen. Ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis.
Von Häselgehr führt der Lechweg weiter in Richtung des kleinen Weilers Luxnach, wo sich der geheimnisvolle Doser Wasserfall befindet. Dieser Naturmythos gilt als einer der faszinierendsten Orte entlang des Lechwegs: Der Wasserfall versiegt jedes Jahr am 11. November (St. Martin) und kehrt am 23. April (St. Georg) wieder zurück. Einer alten Sage nach öffnet und schließt ein Drache den Bach zur rechten Zeit.
Ihre Wanderung führt Sie anschließend über den Burweg und weiter auf dem Panoramaweg mit herrlichem Blick auf das obere Lechtal in Richtung Elmen, dem Ziel dieser Etappe. In Elmen angekommen, lohnt sich ein Abstecher zur Pfarrkirche St. Martin, einem spätgotischen Bau aus dem 15. Jahrhundert. Direkt daneben befindet sich die kleine Totenkapelle mit dem berühmten Totentanz von Johann Anton Falger, der auch in Elbigenalp zu sehen ist.
Bemerkenswert ist auch die Geschichte der Klimmer Brücke: Beim schweren Unwetter im August 2005 suchte ein Hochwasser führender Lech die Region heim und schuf sich hier ein breiteres Flussbett. Die Brücke musste daraufhin verlängert werden und heute beherbergt sie die Verwaltung des Naturparks Tiroler Lech und gilt als Symbol für das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Natur im Tal.
Die Etappe von Elbigenalp nach Elmen ist rund 15 Kilometer lang und in etwa 4 bis 5 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur, Natur und Sagenwelt. Eine Wanderung zwischen Wasser, Geschichte und gelebter Tradition.
Hotelbeispiel: Landgasthof Kaiserkrone
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Elmen nach Weißenbach am Lech
Von Elmen führt der Lechweg talauswärts, vorbei an bunten Wiesen, weiten Schotterflächen und den charakteristischen Flussschlingen des Wildflusses. Kurz vor Vorderhornbach treffen Sie auf einen der seltenen Buchenmischwälder des Lechtals. Linkerhand ist ein kurzer Aufstieg zur ehemaligen Bergstation des Skilifts Vorderhornbach nötig: Von dort eröffnet sich ein großartiger Panoramablick über das Lechtal mit Sicht auf das Dorf, die umliegenden Gipfel und den verzweigten Lechzopf, der sich silbrig durch das Tal windet.
Auf einem Steig geht es anschließend hinab ins Dorf Vorderhornbach, das aufgrund seines milden Klimas auch als das „kleine Meran des Lechtals“ bezeichnet wird. Eine willkommene Erfrischung bietet das Naturerlebnisbad Badino mit chlorfreiem Wasser, Sprungfelsen und Tarzanliane. Ideal für eine sommerliche Pause oder einen kleinen Imbiss im Bistro Badino Almwiesengaudi. Von Vorderhornbach führt der Weg auf einem Feldweg bis zur Lechbrücke, wo Sie den Fluss überqueren und am Ufer entlang weiter nach Stanzach wandern. Kurz vor der Brücke zweigt linkerhand ein Pfad hinauf zum Baichlstein ab. Nach rund 45 Minuten erreichen Sie einen herrlichen Aussichtspunkt mit Blick auf Vorderhornbach und den wild verzweigten Lech. Die eindrucksvolle Landschaftsform geht auf alte Buhnenanlagen zurück, mit denen früher die Ufer befestigt wurden.
In Stanzach selbst lohnt ein Besuch der Pfarrkirche St. Michael. Sie wurde 1660 erbaut, nach einem Brand 1774 neu errichtet und im Nazarenerstil gestaltet. Das Hochaltarbild stammt vom Reuttener Maler Johann Jakob Zeiler.
Talauswärts führt der Lechweg weiter durch eine offene Wildflusslandschaft, die mit ihren breiten Schotterbänken und Treibholzstämmen zu einer Rast einlädt. Hier können Sie innehalten, ein Steinmännchen bauen oder an einem der ausgewiesenen Grillplätze Ihre Brotzeit genießen. Vogelkundler finden in diesem Abschnitt ideale Bedingungen: Die Kies- und Auenflächen sind Lebensraum seltener Arten wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Von Juli bis September werden jeden Dienstagvormittag ab 9 Uhr geführte Exkursionen mit Naturparkführer:innen angeboten. Erfahren Sie beim Naturpark Verein noch mehr über den Naturpark Tiroler Lech.
Der Weg führt weiter Richtung Forchach, wo sich linkerhand ein kurzer Abstecher zur beeindruckenden Forchacher Hängebrücke anbietet. Der Lechweg selbst verläuft zwar nicht über die Brücke, jedoch laufen Sie daran vorbei und eine kurze Begehung lohnt sich: Die elegante Seilkonstruktion spannt sich über den Fluss und bietet einen einzigartigen Blick in das breite Lechbett.
Von Forchach aus folgen Sie dem Lechuferweg weiter zur Johannesbrücke. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier die erste Brücke über den Lech errichtet. Damals mussten die Nutzer noch Zoll entrichten, um sie zu überqueren. Heute erinnert die modernisierte Brücke an diese frühe Verkehrsverbindung durchs Tal.
Im weiteren Verlauf führt der Wanderweg am Baggersee Forchach vorbei. Hier laden Grillplätze zu einer gemütlichen Rast ein, bevor Sie die Landesstraße überqueren. Nun entfernt sich der Weg etwas vom Fluss und führt am Fuße des Moosbergs entlang in Richtung Weißenbach am Lech.
Am Ortsrand finden Sie eine idyllische Kneippanlage, die müde Füße und Beine wieder belebt. Ein wohltuender Abschluss dieser Etappe. Der Moosberg selbst ist ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet: Ein fein abgestimmtes Mosaik aus trockenen und feuchten Lebensräumen bietet seltenen bodenbrütenden Vogelarten wie dem Braunkehlchen oder der Feldlerche ideale Bedingungen. Durch die Beweidung mit Schafen bleibt diese Kulturlandschaft offen und artenreich, ein schönes Beispiel dafür, wie traditionelle Almwirtschaft und Naturschutz im Lechtal harmonisch zusammenwirken.
So endet diese abwechslungsreiche Wanderetappe in Weißenbach am Lech, einem Ort, an dem sich Naturerlebnis, Ruhe und gelebte Tradition auf besondere Weise verbinden.
Hotelbeispiel: Naturparkhotel Florence
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Weißenbach am Lech nach Pflach
Vom Ortszentrum Weißenbach am Lech führt der Lechweg zurück an den Fluss und weiter bis zum beeindruckenden Ausgang der Rotlechschlucht. Die steil aufragenden Felswände und das tosende Wasser schaffen hier eine besonders markante Naturkulisse. Der Weg führt anschließend weiter nach Rieden, wo sich mit dem ruhig gelegenen Riedener See ein wahrlich idyllisches Kleinod präsentiert. Eingebettet in grüne Wiesen und umgeben von bewaldeten Hängen, bietet er einen wunderbaren Ort für eine erste kurze Pause. Im weiteren Verlauf der Etappe passieren Sie die Geschiebefalle Hornberg. Hier wird das Geröll, der sogenannte Schwemmschotter des Lechs, kontrolliert abgelagert. Dies ist eine wichtige Maßnahme zum Hochwasserschutz der Region.
Über den Lechsteg gelangen Sie nach Höfen, malerisch gelegen am Fuße des Hahnenkamms. Von hier aus erschließen die Reuttener Seilbahnen im Sommer wie im Winter die umliegende Bergwelt. Ein lohnendes Ziel für all jene, die das Lechtal gerne einmal von oben erleben möchten. Mit der Lechtal Aktiv Card erhalten Sie 50 % Ermäßigung bei der Hahnenkammbahn. Von Wängle aus führt der Lechweg zunächst über den sonnigen Höhenpanoramaweg. Ein gut beschilderter Steig leitet Sie hinauf zur Costarieskapelle. Der kurze und anstrengende Aufstieg lohnt sich, denn von dort eröffnet sich ein beeindruckender Rundblick über den Reuttener Talkessel und die umliegende Bergwelt. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann vorher direkt zum Frauensee abbiegen. Trotz seiner kleinen Größe (circa 150 × 120 Meter) besitzt der Frauensee eine ganz eigene, stille Atmosphäre. Direkt am Ufer lädt die Frauenseestube zu einer gemütlichen Einkehr ein. Ein wunderbarer Ort, um innezuhalten und regionale Spezialitäten zu genießen. Badesachen und Handtuch nicht vergessen einzupacken.
Der Weg führt anschließend hinunter nach Hinterbichl, wo Sie den Lech über eine Fußgängerbrücke überqueren und weiter durch die Pflacher Au wandern. Dieses Gebiet ist für seine außergewöhnliche Vogelvielfalt bekannt. Die weitläufigen Schotterbänke und Auwälder bieten zahlreichen, teils seltenen Arten einen geschützten Lebensraum. Nahe dem Innovationszentrum befindet sich zudem ein Vogelbeobachtungsturm. Ein idealer Aussichtspunkt, um mit etwas Glück Graureiher, Eisvögel oder Flussuferläufer zu entdecken. Hier beginnt auch der Vogel-Erlebnispfad, der spannende Einblicke in die Natur dieses besonderen Lebensraums bietet.
Die Etappe führt schließlich weiter nach Pflach, dem Tagesziel dieser Wanderung.
Hotelbeispiel: Hotel Gasthof Zum Schwanen
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Von Pflach nach Füssen zum Lechfall
Auf der letzten Etappe des Lechwegs verlassen Sie den Fluss vorerst und folgen angenehmen Wald- und Forstwegen bergauf über den Kniepass bis zur Sternschanze. Die historische Anlage ist Teil der Burgenwelt Ehrenberg und diente einst als vorgelagerte Festungsanlage. Schon hier erwartet Sie ein eindrucksvoller Panoramablick hinunter auf Oberpinswang, ein erster Vorgeschmack auf die landschaftlichen Höhepunkte dieser Etappe.
Bei Unterpinswang haben Sie die Möglichkeit, auf die Spuren von König Ludwig II. zu wandeln. Der Monarch hielt sich hier immer wieder gerne auf. Wenn Sie diesem historischen Abzweig folgen, verlassen Sie den offiziellen Lechweg und gelangen über den Schluxen zur berühmten Fürstenstraße, die Sie wenig später wieder an den Lechweg zurückführt. Nun führt die Wanderung über idyllische Forst- und Waldpfade weiter in Richtung Alpsee und damit über die Grenze ins Allgäu nach Bayern. In den Baumwipfeln kündigt sich bereits das glitzernde Wasser des Sees an, während Sie auf Ihrem Weg die markante Felsformation „Israelit“ passieren, eine langgezogene, leicht überhängende Felswand, die seit Jahrhunderten Wandernde beeindruckt.
Zwischen den Baumstämmen eröffnet sich bald ein wunderschöner Blick auf den Alpsee, und kurz darauf präsentieren sich die wohl berühmtesten Wahrzeichen dieser Region: Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein. Folgen Sie dem Alpsee-Rundweg bis zum Marienmonument, das zu einer kurzen, besinnlichen Pause einlädt. Der Weg führt weiter oberhalb des Schwansees über den Alpenrosenweg bis hinauf zum Kalvarienberg – der letzte, etwas steilere Anstieg des Lechwegs. Oben angekommen, werden Sie reich belohnt: Der freie Blick öffnet sich weit über die Dächer von Füssen, ins Seenland des Alpenvorlands, zurück zu den Königsschlössern und bis in die Tiroler Berge. Von hier beginnt der letzte Abstieg durch Wald und über sanfte Wege, bis Sie schließlich das tosende Wasser des Lechfalls erreichen, den offiziellen Endpunkt des Lechwegs. Zwischen Schlucht und smaragdgrünem Wildfluss endet hier eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Fernwanderung, die alpine Natur, kulturelle Schätze und unvergessliche Ausblicke miteinander verbindet.
Hotelbeispiel: Hotel Sonne
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
Abreise oder Verlängerung
Nach ereignisreichen Wandertagen entlang des Lechs heißt es heute Abschied nehmen oder die Reise ein Stück weiterführen. Genießen Sie bei genügend Zeit noch einmal die charmante Altstadt von Füssen, spazieren Sie durch die verwinkelten Gassen oder besuchen Sie die berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, ein würdiger Abschluss Ihrer Wanderung.
Sollten Sie die besondere Atmosphäre am Fluss noch länger erleben wollen, besteht die Möglichkeit, Ihre Route auf dem Lech-Erlebnisweg bis nach Landsberg am Lech fortzusetzen. Alternativ lädt der König-Ludwig-Weg zu einer kulturhistorischen Verlängerung bis Starnberg ein. Wandern Sie auf den Spuren des bayerischen Märchenkönigs durch traumhafte Voralpenlandschaften.
Egal wofür Sie sich entscheiden, der Lech und seine Geschichten begleiten Sie bestimmt noch ein Stück in Gedanken weiter.
1. Tag
Anreise nach Lech am Arlberg
Anreise mit der Bahn
Sollten Sie mit der Bahn anreisen, dann fahren Sie bis zum Bahnhof in Langen am Arlberg. Von dort aus nehmen Sie die Buslinie 750 nach Lech. Ein Ticketautomat für die Busfahrt befindet sich im Bahnhofsgebäude. Steigen Sie in Lech am Arlberg bei der Bushaltestelle Rüfiplatz aus. Der Bus fährt stündlich und die Fahrt dauert ca. 23 Minuten. Von dort aus sind es ja nach Hotel ungefähr 500 Meter zu Fuß bis zum Hoteleingang.
Anreise mit dem Auto
Falls Sie mit dem eigenen Fahrzeug anreisen möchten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder parken Sie das Fahrzeug in Lech am Arlberg direkt am Hotel oder Sie stellen das Fahrzeug in Füssen ab und können so nach der Wanderung am nächsten Tag gemütlich nach Hause fahren. Falls Sie die Anreise direkt nach Lech am Arlberg zum Hotel planen und dort das Fahrzeug parken möchten, bitten wir um vorherige Absprache. In beiden Fällen fahren Sie mit den Buslinien 100 und 110 von Füssen nach Lech oder umgekehrt. Die Fahrt dauert je nach Tageszeit ca. 3 Stunden. In Reutte müssen Sie umsteigen und hier sollte vorab geprüft werden, welche die optimale Fahrtzeit ist, damit die Umsteigezeit in Reutte gering gehalten werden kann. Die Buslinie 110 fährt maximal bis zur Bushaltestelle Schlosskopf. Von dort aus können Sie die zusätzlichen 700 Meter mit den Ortsbussen 701, 704 oder 709 zum Rüfiplatz fahren.
In Lech am Arlberg angekommen
Bringen Sie das Gepäck zum Hotel und melden Sie sich an. Je nach Tageszeit bzw. Ankunft, nehmen Sie die Gästekarte „Lech Card“ in Empfang. Anschließend gehen Sie zur Rüfikopfbahn und erkunden den Panoramaberg Rüfikopf. Die Bahn fährt im 30 Minuten Takt, zu jeder vollen und halben Stunde im Sommer bis 17:30 Uhr und in den Sommermonaten Juli & August an jedem Freitag sogar bis 21:30 Uhr. Oben auf 2.350 Höhenmeter angekommen gibt es viele schöne Möglichkeiten Ihre Auszeit auf dem Lechweg zu starten. Egal ob Sie die Aussicht auf der Panoramaplattform genießen, Ihre erste kurze Bergwanderung machen oder einfach nur einen Kaiserschmarrn im Rüfikopf Panoramarestaurant schlemmen. Am Abend lohnt sich ein Besuch im Restaurant Hus Nr 8 auf jeden Fall (Bitte unbedingt vorab einen Platz reservieren).
Hotelbeispiel: Hotel Lärchenhof
2. Tag
Vom Formarinsee nach Lech am Arlberg
Die Wanderung vom Formarinsee nach Lech zählt zu den schönsten Etappen des Lechwegs und führt durch eine beeindruckende Alpenlandschaft, in der Wasser, Fels und Weite auf besondere Weise miteinander harmonieren.
Mit der Wanderbus-Linie 707 gelangen Sie, etwa um 8:22 Uhr, 9:25 Uhr oder später, bequem vom Rüfiplatz in Lech bis zur Endstation Formarinsee auf 1.793 Metern. Die Fahrt kostet regulär 25 € pro Person, ist jedoch mit der Lech Card inkludiert. Oben, am Beginn des Lechwegs, erwartet Sie ein eindrucksvolles Naturerlebnis. Ein kurzer Abstecher über den Güterweg hinauf zum See lohnt sich und ist Pflicht. Der türkisblau schimmernde Formarinsee liegt ruhig eingebettet zwischen den schroffen Gipfeln der Lechtaler Alpen. Ein Panorama, das zum Innehalten und Genießen einlädt.
Nach einer kleinen Rast kehren Sie zur Bushaltestelle zurück und folgen dem Weg Richtung Alpe Formarin. Dort zweigt ein Wiesenpfad nach rechts ab und führt vorbei am Steinbock-Denkmal, das an die erfolgreiche Wiederansiedelung des Steinwilds seit 1958 erinnert. Mit etwas Glück können Sie hier eine der größten Steinbock-Kolonien Europas beobachten.
Im Frühjahr, nach der Schneeschmelze, sprudeln zahlreiche Quellen im Lechquellgebiet direkt neben dem Weg. Das leise Murmeln des Wassers begleitet Sie durch weite Almwiesen, vorbei an uralten, vom Wetter gezeichneten Kalksteinblöcken die stille Zeugen vergangener Zeiten. Bald gesellt sich der Formarinbach zu Ihrer Wanderung. Er vereint sich mit dem Spullerbach und hier entsteht der junge Lech, der Sie fortan talwärts begleitet. Über hölzerne Stege und kleine Brücken führt der Weg weiter, während das klare Bergwasser rauschend und glitzernd neben Ihnen fließt.
Vorbei am idyllisch gelegenen Älpele erreichen Sie den Ortsteil Zug, wo sich am Fischteich eine gemütliche Einkehr anbietet. Beim Restaurant Fischerwirt gibt es frischen Fisch vom Grill inklusive. Nutzen Sie nach der kurzen Pause die Lech Card und fahren Sie mit der Zugbergbahn zur Balmalp auf 2.100 Meter und staunen Sie über den Panoramablick. Nach der entspannten Abfahrt folgen Sie dem Lechuferweg über die Parzelle Tannberg bis nach Lech am Arlberg, das malerisch inmitten grüner Wiesen und umgeben von imposanten Gipfeln liegt. Auf dem Weg können Sie die Lech Card nochmal ausnutzen und kurz im Waldschwimmbad abkühlen. Unbedingt ein kleines Handtuch und Badesachen ins Handgepäck einplanen.
Die rund 14 Kilometer lange Strecke (etwa 5 Stunden reine Gehzeit) bietet ein eindrucksvolles Naturerlebnis und eine harmonische Verbindung aus alpiner Ruhe, klarer Bergluft und der faszinierenden Geschichte des jungen Lech, der hier seine Reise in die weite Welt beginnt.
Hotelbeispiel: Hotel Lärchenhof
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
3. Tag
Von Lech am Arlberg nach Lechleiten (Warth)
Diese Etappe des Lechwegs führt Sie von Lech am Arlberg nach Lechleiten, einem malerischen Ortsteil oberhalb von Warth. Die Route verläuft größtenteils oberhalb der Lechschlucht und bietet eindrucksvolle Ausblicke auf den jungen Fluss, der sich tief unten durch das Tal schlängelt.
Vom Ortszentrum Lech aus führt der Weg zunächst durch den Weiler Stubenbach. Hier öffnen sich immer wieder wunderschöne Panoramablicke auf das Lechtal und die umliegenden Gipfel. Über schmale Pfade und Forstwege wandern Sie weiter in Richtung Grenztobel, der natürlichen Grenze zwischen den Gemeinden Lech und Warth. Unterwegs überqueren Sie mehrere kleine Gebirgsbäche, die sich glitzernd über Steine und Wurzeln ihren Weg ins Tal bahnen.
Ein kurzer Abstecher zur Bodenalpe lohnt sich besonders für eine Rast inmitten unberührter Berglandschaft. Ansonsten folgt der Weg einem Forstweg, der hoch über dem Lech entlangführt, bis Sie zu einer hölzernen Brücke gelangen. Diese überquert – mit Stahlseilen gesichert – den Fluss, der hier besonders wild und kraftvoll wirkt.
Anschließend steigt der Pfad leicht an und führt durch den duftenden Höhenwald bergauf in Richtung Warth auf rund 1.500 Metern. Schon am Ortseingang empfängt Sie der idyllische Seebachsee, dessen klare Wasserfläche sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Gleich daneben lädt die höchstgelegene Sennerei und Metzgerei Vorarlbergs, die „Wälder Metzge“, zu einer köstlichen Pause mit regionalen Spezialitäten ein.
Im Ortskern von Warth zeugen das Walserhus und die Kirche St. Sebastian von der traditionsreichen Handwerkskunst und Geschichte der Walser, die diese Region seit Jahrhunderten prägt. Von hier aus führt der Lechweg weiter nach Lechleiten, wo sich der Blick weit über das obere Lechtal und die Allgäuer Alpen öffnet – ein würdiger Abschluss dieser abwechslungsreichen Etappe.
Die Strecke von Lech nach Lechleiten ist etwa 15 Kilometer lang und in rund 4 bis 5 Stunden gut zu bewältigen. Sie bietet eine eindrucksvolle Kombination aus Bergwald, Schluchtenlandschaft und kulturellen Einblicken in das Leben der Walserdörfer am Arlberg.
Hotelbeispiel: Berggasthaus Alpenrose
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
4. Tag
Von Lechleiten (Warth) nach Holzgau
Die ursprüngliche Walserdörfer lassen Sie hinter sich und folgen dem Lechweg von Lechleiten über Steeg bis nach Holzgau durch abwechslungsreiche Landschaften und entlang des türkisblauen Lech, der hier sein Tal bereits deutlich geformt hat. Sie befinden sich nun auf Tiroler Boden und haben einen herrlichen Blick auf das Lechtal. Der Panoramaweg führt hoch über dem Tal in Richtung Steeg, und immer wieder blitzt tief unten das magische Türkis des Lechs zwischen Bäumen und Felsen hervor.
Auf der ehemaligen Bundesstraße windet sich der Weg in sanften Serpentinen talwärts. Kaum zu glauben, dass hier bis Anfang der 1980er Jahre der gesamte Transitverkehr verlief. Heute erobert sich die Natur diesen stillen Abschnitt Stück für Stück zurück. Unten angekommen, folgen Sie dem Weg entlang des Lechufers bis in den Ort Steeg. Hier bietet sich eine wohlverdiente Pause in der Naturkäserei Sojer an, wo köstliche regionale Produkte hergestellt werden. Wer seinen Muskeln etwas Gutes tun möchte, findet Entspannung im Erlebnisbad Aqua Nova.
Von Steeg führt der Lechweg weiter über einen Feldweg in Richtung Hägerau. Beim wildromantischen Wasserfall lädt eine kleine Kneippanlage zum Wassertreten und Verweilen und erfrischenden Genuss an warmen Tagen ein.
Entlang des Jochwegs wandern Sie schließlich weiter nach Holzgau, das mit seinen kunstvoll bemalten Fassaden begeistert. Die Lüftlmalereien aus dem Spätbarock schmücken viele der alten Häuser und erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten: von Schutzheiligen, Handwerk, bäuerlichem Alltag und Jagdszenen. Sie verleihen dem Ort eine besondere Atmosphäre und machen Holzgau zu einem kulturellen Höhepunkt des Lechwegs.
Die Etappe von Lechleiten nach Holzgau ist rund 17 Kilometer lang und in etwa 5 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie verbindet beeindruckende Natur, Tiroler Tradition und lebendige Geschichte. Ein abwechslungsreicher Wegabschnitt für alle, die den Lech in all seinen Facetten erleben möchten.
Hotelbeispiel: Posthotel Lechtal
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
5. Tag
Von Holzgau nach Elbigenalp
Gleich zu Beginn lockt eines der bekanntesten Bauwerke der Region: die imposante Hängebrücke Holzgau. Mit einer Länge von rund 200,5 Metern und einer Höhe von 110 Metern überspannt sie die beeindruckende Höhenbachschlucht – ein Highlight für alle, die schwindelfrei sind. Der Original-Lechweg führt nicht über die Brücke, sondern durch das wildromantische Höhenbachtal. Auf dem Rückweg gelangen Sie automatisch zur Brücke und wer möchte, kann die Brücke queren und den Blick in die Tiefe wagen. Für die Nutzung der Brücke wird um eine Zahlung von 2 € pro Person gebeten. Diese dient dem Erhalt des Bauwerks und kann passend in bar in die Kassensäule am Brückeneingang eingeworfen werden. Ein kleiner Beitrag, der Großes bewirkt.
Wer auf der Originalroute bleibt, wandert gemütlich in das Höhenbachtal hinein, vorbei am Simmswasserfall bis zum Café Uta, das zu einer kurzen Rast einlädt. Von dort führt ein Wanderweg hinauf zur Schigge, einem kleinen Landschaftsjuwel mit Holzstegen, auf denen Sie durch die unberührte Natur weiter in Richtung Stockach gehen.
Von Stockach verläuft der Weg über einen Steig hinauf in den Benglerwald. Kurz vor dem Waldrand zweigt der Lechweg zur Talstation der Jöchelspitzbahn ab. Die Seilbahnfahrt ist in der Gästekarte Lechtal Aktiv Card enthalten und kostenlos. Nahe der Bergstation befindet sich das Gipfelkreuz Lachenkopf und das Lechtaler Bergheumuseum, das eindrucksvoll die mühsame Arbeit und das einfache Leben der Tiroler Bergbauern dokumentiert. Auf dem Abschnitt vom Benglerwald bis zum Seesumpf empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zum Modertal-Wasserfall, der in einer engen Felsschlucht tosend in die Tiefe stürzt. Ein geheimnisvoller Ort, um den sich viele Sagen ranken.
Am Seesumpf führt der Weg rechter Hand wieder in den Wald. Nach kurzer Gehzeit erreichen Sie eine kleine Kapelle, bevor der Pfad hinunter nach Bach führt. Von Bach nach Elbigenalp folgt der Lechweg dem Flussufer auf einem angenehmen, ebenen Wanderweg. Etwa drei Kilometer lang verläuft dieser letzte Abschnitt in unmittelbarer Nähe des Lechs, begleitet vom Rauschen des Wassers und dem Blick auf die umliegenden Berge. Um ins Ortszentrum von Elbigenalp zu gelangen, verlassen Sie den Hauptweg und folgen der ausgeschilderten Zuwegung ins Dorf.
Nach der Ankunft in Elbigenalp, dem kulturellen Herzen des Lechtals, empfiehlt sich ein abendlicher Besuch im Restaurant zur Geierwally. Das gemütliche Haus ist nach der legendären „Geierwally“ benannt, jener Lechtalerin, deren Lebensgeschichte durch Roman und Theater weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannt wurde. In traditioneller Atmosphäre genießen Sie hier regionale Spezialitäten, liebevoll zubereitet aus frischen Zutaten aus dem Lechtal. Ein besonderes Erlebnis bietet der Montagabend mit dem beliebten „Kochen am offenen Herd“. In der urigen Gaststube befindet sich ein großer Holzherd, umgeben von alten Pfannen und Küchenutensilien. Mit viel Schwung, Humor und Herzblut führt das Team durch ein mehrgängiges Menü. Ein Abend voller Genuss, Geschichten und Charme. Dabei erfahren Sie auch Wissenswertes über den Lechtaler Dialekt und die kulinarischen Traditionen der Region, echte Erlebnisgastronomie, wie man sie nur hier findet.
Da die Plätze begrenzt sind, wird eine Reservierung im Voraus empfohlen. So lässt sich der Wandertag auf dem Lechweg in Elbigenalp mit einem besonderen kulinarischen Highlight ausklingen.
Die Etappe von Holzgau nach Elbigenalp ist rund 16 Kilometer lang und in etwa 5 bis 6 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie vereint eindrucksvolle Naturerlebnisse, kulturelle Einblicke und stille Momente am Wasser. Eine der vielseitigsten Passagen des Lechwegs.
Hotelbeispiel: Hotel Stern
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
6. Tag
Von Elbigenalp nach Elmen
Von Elbigenalp führt Sie die Zuwegung zunächst wieder hinunter zum Lech, wo Sie auf den Hauptweg zurückkehren. Entlang des türkisblauen Wildflusses wandern Sie gemütlich talauswärts und überqueren rechterhand eine Brücke, die Sie nach Grießau führt. Hier folgen Sie einem Pfad, der durch Wiesen und kleine Auwälder verläuft und schließlich in einen Feldweg mündet. Der Weg führt Sie weiter immer entlang des Lechs, vorbei an Schotterbänken, auf denen sich häufig Wasservögel beobachten lassen, bis zum Freischwimmbad Häselgehr. Eine kleine Besonderheit hier ist der künstlich angelegte Bachlauf mit schwefelhaltigem Wasser, der durch die Anlage fließt, eine wohltuende Erfrischung an warmen Sommertagen. Mit der Gästekarte kostet es nur 1,- € pro Person/Tag.
Im Ort Häselgehr lohnt sich ein Blick in die beeindruckende Pfarrkirche St. Martin, die im reinen Nazarenerstil gestaltet ist. Besonders auffällig sind die mit Messingblech verkleideten Wände, in die die Konturen von Heiligen eingeprägt und anschließend farbig bemalt wurden. Ein einzigartiges Kunstwerk im Alpenraum.
Wer das Element Wasser einmal aus einer anderen Perspektive erleben möchte, kann sich in Häselgehr an „Wildwassersport Lechtal – Fun Rafting und Canyoning“ wenden und einen Teil des Lechwegs auf dem Wasser zurücklegen. Ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis.
Von Häselgehr führt der Lechweg weiter in Richtung des kleinen Weilers Luxnach, wo sich der geheimnisvolle Doser Wasserfall befindet. Dieser Naturmythos gilt als einer der faszinierendsten Orte entlang des Lechwegs: Der Wasserfall versiegt jedes Jahr am 11. November (St. Martin) und kehrt am 23. April (St. Georg) wieder zurück. Einer alten Sage nach öffnet und schließt ein Drache den Bach zur rechten Zeit.
Ihre Wanderung führt Sie anschließend über den Burweg und weiter auf dem Panoramaweg mit herrlichem Blick auf das obere Lechtal in Richtung Elmen, dem Ziel dieser Etappe. In Elmen angekommen, lohnt sich ein Abstecher zur Pfarrkirche St. Martin, einem spätgotischen Bau aus dem 15. Jahrhundert. Direkt daneben befindet sich die kleine Totenkapelle mit dem berühmten Totentanz von Johann Anton Falger, der auch in Elbigenalp zu sehen ist.
Bemerkenswert ist auch die Geschichte der Klimmer Brücke: Beim schweren Unwetter im August 2005 suchte ein Hochwasser führender Lech die Region heim und schuf sich hier ein breiteres Flussbett. Die Brücke musste daraufhin verlängert werden und heute beherbergt sie die Verwaltung des Naturparks Tiroler Lech und gilt als Symbol für das harmonische Zusammenspiel von Mensch und Natur im Tal.
Die Etappe von Elbigenalp nach Elmen ist rund 15 Kilometer lang und in etwa 4 bis 5 Stunden Gehzeit gut zu bewältigen. Sie bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Kultur, Natur und Sagenwelt. Eine Wanderung zwischen Wasser, Geschichte und gelebter Tradition.
Hotelbeispiel: Landgasthof Kaiserkrone
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
7. Tag
Von Elmen nach Weißenbach am Lech
Von Elmen führt der Lechweg talauswärts, vorbei an bunten Wiesen, weiten Schotterflächen und den charakteristischen Flussschlingen des Wildflusses. Kurz vor Vorderhornbach treffen Sie auf einen der seltenen Buchenmischwälder des Lechtals. Linkerhand ist ein kurzer Aufstieg zur ehemaligen Bergstation des Skilifts Vorderhornbach nötig: Von dort eröffnet sich ein großartiger Panoramablick über das Lechtal mit Sicht auf das Dorf, die umliegenden Gipfel und den verzweigten Lechzopf, der sich silbrig durch das Tal windet.
Auf einem Steig geht es anschließend hinab ins Dorf Vorderhornbach, das aufgrund seines milden Klimas auch als das „kleine Meran des Lechtals“ bezeichnet wird. Eine willkommene Erfrischung bietet das Naturerlebnisbad Badino mit chlorfreiem Wasser, Sprungfelsen und Tarzanliane. Ideal für eine sommerliche Pause oder einen kleinen Imbiss im Bistro Badino Almwiesengaudi. Von Vorderhornbach führt der Weg auf einem Feldweg bis zur Lechbrücke, wo Sie den Fluss überqueren und am Ufer entlang weiter nach Stanzach wandern. Kurz vor der Brücke zweigt linkerhand ein Pfad hinauf zum Baichlstein ab. Nach rund 45 Minuten erreichen Sie einen herrlichen Aussichtspunkt mit Blick auf Vorderhornbach und den wild verzweigten Lech. Die eindrucksvolle Landschaftsform geht auf alte Buhnenanlagen zurück, mit denen früher die Ufer befestigt wurden.
In Stanzach selbst lohnt ein Besuch der Pfarrkirche St. Michael. Sie wurde 1660 erbaut, nach einem Brand 1774 neu errichtet und im Nazarenerstil gestaltet. Das Hochaltarbild stammt vom Reuttener Maler Johann Jakob Zeiler.
Talauswärts führt der Lechweg weiter durch eine offene Wildflusslandschaft, die mit ihren breiten Schotterbänken und Treibholzstämmen zu einer Rast einlädt. Hier können Sie innehalten, ein Steinmännchen bauen oder an einem der ausgewiesenen Grillplätze Ihre Brotzeit genießen. Vogelkundler finden in diesem Abschnitt ideale Bedingungen: Die Kies- und Auenflächen sind Lebensraum seltener Arten wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Von Juli bis September werden jeden Dienstagvormittag ab 9 Uhr geführte Exkursionen mit Naturparkführer:innen angeboten. Erfahren Sie beim Naturpark Verein noch mehr über den Naturpark Tiroler Lech.
Der Weg führt weiter Richtung Forchach, wo sich linkerhand ein kurzer Abstecher zur beeindruckenden Forchacher Hängebrücke anbietet. Der Lechweg selbst verläuft zwar nicht über die Brücke, jedoch laufen Sie daran vorbei und eine kurze Begehung lohnt sich: Die elegante Seilkonstruktion spannt sich über den Fluss und bietet einen einzigartigen Blick in das breite Lechbett.
Von Forchach aus folgen Sie dem Lechuferweg weiter zur Johannesbrücke. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier die erste Brücke über den Lech errichtet. Damals mussten die Nutzer noch Zoll entrichten, um sie zu überqueren. Heute erinnert die modernisierte Brücke an diese frühe Verkehrsverbindung durchs Tal.
Im weiteren Verlauf führt der Wanderweg am Baggersee Forchach vorbei. Hier laden Grillplätze zu einer gemütlichen Rast ein, bevor Sie die Landesstraße überqueren. Nun entfernt sich der Weg etwas vom Fluss und führt am Fuße des Moosbergs entlang in Richtung Weißenbach am Lech.
Am Ortsrand finden Sie eine idyllische Kneippanlage, die müde Füße und Beine wieder belebt. Ein wohltuender Abschluss dieser Etappe. Der Moosberg selbst ist ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet: Ein fein abgestimmtes Mosaik aus trockenen und feuchten Lebensräumen bietet seltenen bodenbrütenden Vogelarten wie dem Braunkehlchen oder der Feldlerche ideale Bedingungen. Durch die Beweidung mit Schafen bleibt diese Kulturlandschaft offen und artenreich, ein schönes Beispiel dafür, wie traditionelle Almwirtschaft und Naturschutz im Lechtal harmonisch zusammenwirken.
So endet diese abwechslungsreiche Wanderetappe in Weißenbach am Lech, einem Ort, an dem sich Naturerlebnis, Ruhe und gelebte Tradition auf besondere Weise verbinden.
Hotelbeispiel: Naturparkhotel Florence
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
8. Tag
Von Weißenbach am Lech nach Pflach
Vom Ortszentrum Weißenbach am Lech führt der Lechweg zurück an den Fluss und weiter bis zum beeindruckenden Ausgang der Rotlechschlucht. Die steil aufragenden Felswände und das tosende Wasser schaffen hier eine besonders markante Naturkulisse. Der Weg führt anschließend weiter nach Rieden, wo sich mit dem ruhig gelegenen Riedener See ein wahrlich idyllisches Kleinod präsentiert. Eingebettet in grüne Wiesen und umgeben von bewaldeten Hängen, bietet er einen wunderbaren Ort für eine erste kurze Pause. Im weiteren Verlauf der Etappe passieren Sie die Geschiebefalle Hornberg. Hier wird das Geröll, der sogenannte Schwemmschotter des Lechs, kontrolliert abgelagert. Dies ist eine wichtige Maßnahme zum Hochwasserschutz der Region.
Über den Lechsteg gelangen Sie nach Höfen, malerisch gelegen am Fuße des Hahnenkamms. Von hier aus erschließen die Reuttener Seilbahnen im Sommer wie im Winter die umliegende Bergwelt. Ein lohnendes Ziel für all jene, die das Lechtal gerne einmal von oben erleben möchten. Mit der Lechtal Aktiv Card erhalten Sie 50 % Ermäßigung bei der Hahnenkammbahn. Von Wängle aus führt der Lechweg zunächst über den sonnigen Höhenpanoramaweg. Ein gut beschilderter Steig leitet Sie hinauf zur Costarieskapelle. Der kurze und anstrengende Aufstieg lohnt sich, denn von dort eröffnet sich ein beeindruckender Rundblick über den Reuttener Talkessel und die umliegende Bergwelt. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann vorher direkt zum Frauensee abbiegen. Trotz seiner kleinen Größe (circa 150 × 120 Meter) besitzt der Frauensee eine ganz eigene, stille Atmosphäre. Direkt am Ufer lädt die Frauenseestube zu einer gemütlichen Einkehr ein. Ein wunderbarer Ort, um innezuhalten und regionale Spezialitäten zu genießen. Badesachen und Handtuch nicht vergessen einzupacken.
Der Weg führt anschließend hinunter nach Hinterbichl, wo Sie den Lech über eine Fußgängerbrücke überqueren und weiter durch die Pflacher Au wandern. Dieses Gebiet ist für seine außergewöhnliche Vogelvielfalt bekannt. Die weitläufigen Schotterbänke und Auwälder bieten zahlreichen, teils seltenen Arten einen geschützten Lebensraum. Nahe dem Innovationszentrum befindet sich zudem ein Vogelbeobachtungsturm. Ein idealer Aussichtspunkt, um mit etwas Glück Graureiher, Eisvögel oder Flussuferläufer zu entdecken. Hier beginnt auch der Vogel-Erlebnispfad, der spannende Einblicke in die Natur dieses besonderen Lebensraums bietet.
Die Etappe führt schließlich weiter nach Pflach, dem Tagesziel dieser Wanderung.
Hotelbeispiel: Hotel Gasthof Zum Schwanen
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
9. Tag
Von Pflach nach Füssen zum Lechfall
Auf der letzten Etappe des Lechwegs verlassen Sie den Fluss vorerst und folgen angenehmen Wald- und Forstwegen bergauf über den Kniepass bis zur Sternschanze. Die historische Anlage ist Teil der Burgenwelt Ehrenberg und diente einst als vorgelagerte Festungsanlage. Schon hier erwartet Sie ein eindrucksvoller Panoramablick hinunter auf Oberpinswang, ein erster Vorgeschmack auf die landschaftlichen Höhepunkte dieser Etappe.
Bei Unterpinswang haben Sie die Möglichkeit, auf die Spuren von König Ludwig II. zu wandeln. Der Monarch hielt sich hier immer wieder gerne auf. Wenn Sie diesem historischen Abzweig folgen, verlassen Sie den offiziellen Lechweg und gelangen über den Schluxen zur berühmten Fürstenstraße, die Sie wenig später wieder an den Lechweg zurückführt. Nun führt die Wanderung über idyllische Forst- und Waldpfade weiter in Richtung Alpsee und damit über die Grenze ins Allgäu nach Bayern. In den Baumwipfeln kündigt sich bereits das glitzernde Wasser des Sees an, während Sie auf Ihrem Weg die markante Felsformation „Israelit“ passieren, eine langgezogene, leicht überhängende Felswand, die seit Jahrhunderten Wandernde beeindruckt.
Zwischen den Baumstämmen eröffnet sich bald ein wunderschöner Blick auf den Alpsee, und kurz darauf präsentieren sich die wohl berühmtesten Wahrzeichen dieser Region: Schloss Hohenschwangau und Schloss Neuschwanstein. Folgen Sie dem Alpsee-Rundweg bis zum Marienmonument, das zu einer kurzen, besinnlichen Pause einlädt. Der Weg führt weiter oberhalb des Schwansees über den Alpenrosenweg bis hinauf zum Kalvarienberg – der letzte, etwas steilere Anstieg des Lechwegs. Oben angekommen, werden Sie reich belohnt: Der freie Blick öffnet sich weit über die Dächer von Füssen, ins Seenland des Alpenvorlands, zurück zu den Königsschlössern und bis in die Tiroler Berge. Von hier beginnt der letzte Abstieg durch Wald und über sanfte Wege, bis Sie schließlich das tosende Wasser des Lechfalls erreichen, den offiziellen Endpunkt des Lechwegs. Zwischen Schlucht und smaragdgrünem Wildfluss endet hier eine außergewöhnlich abwechslungsreiche Fernwanderung, die alpine Natur, kulturelle Schätze und unvergessliche Ausblicke miteinander verbindet.
Hotelbeispiel: Hotel Sonne
Strecke
Aufstieg
Abstieg
Dauer
10. Tag
Abreise oder Verlängerung
Nach ereignisreichen Wandertagen entlang des Lechs heißt es heute Abschied nehmen oder die Reise ein Stück weiterführen. Genießen Sie bei genügend Zeit noch einmal die charmante Altstadt von Füssen, spazieren Sie durch die verwinkelten Gassen oder besuchen Sie die berühmten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, ein würdiger Abschluss Ihrer Wanderung.
Sollten Sie die besondere Atmosphäre am Fluss noch länger erleben wollen, besteht die Möglichkeit, Ihre Route auf dem Lech-Erlebnisweg bis nach Landsberg am Lech fortzusetzen. Alternativ lädt der König-Ludwig-Weg zu einer kulturhistorischen Verlängerung bis Starnberg ein. Wandern Sie auf den Spuren des bayerischen Märchenkönigs durch traumhafte Voralpenlandschaften.
Egal wofür Sie sich entscheiden, der Lech und seine Geschichten begleiten Sie bestimmt noch ein Stück in Gedanken weiter.
Anforderung an die Wanderer
Der Lechweg führt über verschiedene Wanderwege, Forstwege bzw. Straßen und durch Wälder meist entlang des Lechs. Auf einzelnen Abschnitten, insbesondere auf der ersten Etappe vom Formarinsee, führen schmale Pfade über felsige Passagen und Felsvorsprünge, wo etwas Trittsicherheit erforderlich ist. Bei Regen kann es stellenweise rutschig sein. Insgesamt ist der Lechweg technisch leicht und mit einer guten Grundkondition gut zu bewältigen. Unterwegs gibt es immer wieder Möglichkeiten, mit dem Bus weiterzufahren, falls die Kondition einmal nachlässt. Es findet sich auch bei jeder Gelegenheit eine Sitzbank zum verweilen und ausruhen.
Zusammenfassung
- Gesamt ca. 125 km an 8 Wandertagen
- 9 Übernachtungen inkl. Ortsabgaben
- Frühstück
- Halbpension in Lechleiten
- Gepäcktransfer
- 2 Tage Lech Card
- Busfahrt zum Formarinsee
- Seilbahnfahrt Rüfikopf
- Reiseunterlagen und GPS-Daten
- Servicehotline
- 1.090,- € pro Person im Doppelzimmer
- 1.380,- € Einzelzimmer









Fakten zum Lech
- Der Lech ist einer der letzten weitgehend unverbauten Wildflüsse der Alpen
- Die Gesamtlänge beträgt ca. 256 Kilometer
- Quelle am Formarinsee (Vorarlberg) auf 1.793 Höhenmeter
- Mündet in die Donau bei Marxheim (Bayern)
- Das Tiroler Lechtal hat etwa 5.000 Einwohner zwischen Steeg und Forchach
- Über 70 größere und kleinere Zuflüsse
- Der Lechweg ist mit "Leading Quality Trails - Best of Europe" ausgezeichneter Weitwanderweg
- Der mittlere Abfluss liegt bei rund 114 Kubikmetern pro Sekunde
Klima im Lechtal
Das Klima entlang des Lechwegs ist alpin bis voralpin und variiert je nach Höhenlage deutlich. Im Quellgebiet am Formarinsee auf fast 1.800 m ist es deutlich kühler und frischer, während im unteren Lechtal und in Füssen bereits mildere, alpenvorländische Bedingungen herrschen. Die Sommer sind meist angenehm warm, mit Durchschnittstemperaturen zwischen 15 °C und 25 °C im Tal. In höheren Lagen kann es auch im Sommer kühl und windig sein. Regenfälle treten das ganze Jahr über regelmäßig auf, besonders im Juli und August, wenn sich am Nachmittag oft kurze Gewitter bilden. Nach Regen können Wege stellenweise rutschig werden. Die beste Zeit für eine Wanderung ist von Juni bis Anfang Oktober, wenn die Wege weitgehend schneefrei und die Temperaturen angenehm sind.
Kulinarik entlang des Lechwegs
Entlang des Lechwegs vereinen sich tirolerisch-alpine Küche und Allgäuer Heimatkost zu einem echten Genuss für Wanderer. In den Gasthöfen und Almen werden regionale Produkte großgeschrieben: Käse aus dem Lechtal, frische Forellen aus dem Lech, Wildspezialitäten sowie hausgemachte Knödel, Kasspatz’n oder Kaiserschmarrn stehen fast überall auf der Speisekarte. Im Allgäu erwarten Sie zudem traditionelle Käsereien, süße Apfelküchle oder ein kühles Weißbier zum Etappenabschluss. Ob urige Berghütte oder gemütlicher Gasthof im Tal, der Lechweg lässt sich nicht nur erwandern, sondern auch erschmecken.